Franzosenalarm in Ziegelhausen

(Bericht von Elke Boll) Bereits zum 13. Mal trafen sich Basketballspieler/innen aus Vichy und Ziegelhausen. Auch in diesem Jahr fand er wieder statt: Unser Austausch mit dem französischen Partnerverein aus Vichy. Vom 10. bis zum 16. April hatten wir 12 Jugendspieler/innen, einen Jugendtrainer und zwei Betreuerinnen zu Gast in Ziegelhausen. Wir hatten schon recht bald und schnell genügend Gastfamilien zusammen, so dass wir in aller Ruhe den Austausch vorbereiten konnten. Einige Teilnehmerinnen wie Melina Jochims, Johanna Flitsch und Sophie Röhlen waren schon zum dritten Mal dabei und freuten sich, ihre Partnerinnen auch in diesem Jahr wieder bei sich aufnehmen zu können. Am Tag der Ankunft hatten unsere Eltern ein kleines Empfangsbuffet im Foyer der Köpfelhalle aufgebaut, an dem sich die hungrigen Gäste laben konnten. Nachdem der erste Hunger gestillt war und die Kinder sich miteinander bekannt gemacht hatten, fuhren die Basketballer mit ihren Gästen im Schlepptau nach Hause, wo es beim gemütlichen Beisammensein zu den ersten näheren Kontakten kam. Einige Familien hatten sich auch zusammen getan, um es den Gastkindern etwas zu erleichtern hier anzukommen. Am nächsten Morgen ging es mit dem Programm los. Solange unsere eigenen Spieler/innen in der Schule waren, unternahmen Regina Schatz, Michael Kurzenberger  oder Lukas Meysen etwas mit der Gruppe. Elke Boll agierte im Hintergrund und sorgte dafür, dass das Programm reibungslos ablief. Am ersten Tag stand natürlich das Schloss und ein anschließender Stadtbummel auf dem Programm. Allerdings schien dieser Austausch im Zeichen der Improvisation zu stehen. Da in Heidelberg die Busfahrer streikten, mussten wir einen Transferdienst mit den Eltern aus dem Boden stampfen. Die Eltern planten kurzfristig ihre Termine um und fuhren – teilweise auch zweimal – die Kinder an die entsprechenden Treffpunkte. Im Schloss trafen wir auf eine sehr gute Führerin, die perfekt in französischer Sprache die Kids zu begeistern wusste, das Schloss mit ihnen eroberte, ebenso wie das große Fass und natürlich das Apothekenmuseum. Nachmittags trafen sich alle deutschen und französischen Teilnehmer in Kirchheim. Dort spielten sie ein Turnier in sprachlich gemischten Mannschaften gegen die SGK und deren Austauschpartner. Dieses Turnier (Tournois Allain Hugonet) findet jedes Jahr zum Gedenken von Alain Hugonet statt, der vor einigen Jahren verstorben ist. Er hatte sich viele Jahre für den Austausch eingesetzt. Die Siegerehrung übernahmen  der Sportkreisvorsitzende Gerhard Schäfer und Ralph Fülop, der Vorsitzende der Sportjugend Heidelberg (er spielte mit Michael Kurzenberger in der Jugend bei der TSG) Der Pokal, der beim Turnier  erspielt wird, ging dieses Jahr nach Bellerive zu unserem Austauschpartner. Am nächsten Tag, einem Donnerstag, fuhren die Gäste mit den Spielern aus Kirchheim und den Trainern Lukas Meysen und Rolf Rittinger gemeinsam zum Felsenmeer im Odenwald. Dort wurde drei Stunden geklettert und gewandert, bevor alle einigermaßen gesund wieder zu Hause einliefen. Nach einer längeren Mittagspause trafen sich die Deutschen und die Franzosen in Eppelheim zum Gleamgolf. Minigolf in 3D und im Schwarzlicht.!!!! Das kann man nur empfehlen. Alle Jungs und Mädchen, aber auch die Betreuerinnen hatten einen Heidenspaß dabei. Am Freitag fuhr die Gruppe mit Michael Kurzenberger per S-Bahn ins Museum nach Sinsheim Den ganzen Vormittag über konnten Autos, Maschinen und Flugzeuge bewundert werden. Die französischen Gäste zeigten sich sehr interessiert und waren von dem Museum begeistert. In der Mittagspause daheim  versuchten sie sofort ein Objekt für das Museum zu bauen. Nur mit dem Transport nach Sinsheim dürfte es etwas hapern. Am Nachmittag trafen sich dann alle Teilnehmer/innen in der Köpfelhalle. Dort hatte Lukas Meysen das Lieblingsspiel auf allen Camps aufgebaut. Eine Stunde durften sich die Spieler/innen gegenseitig mit Softbällen attackieren, hinter Mauern verstecken und austoben. Dann wurde auch noch etwas Basketball gespielt. Gott sei Dank ging es dieses Mal ohne Verletzungen aus. (Was leider auch schon anders war …) Am Samstag mussten alle Teilnehmer/innen schon früh aus den Betten, denn es ging nach Angelbachtal. Dort sollte heute der große „Dietrich-Ewert-Tag“ stattfinden. An einem Tag bei jedem Austausch wird zum Gedenken an die Gründer der Maßnahme Dietrich Ewert und M. Sous-la-croix ein gemeinsamer Sporttag mit allen 200 deutschen und französischen Teilnehmern/innen durchgeführt. In Frankreich ist dies immer eine große Olympiade, in Heidelberg denken wir uns jedes Mal etwas anderes aus. Wir haben schon eine Stadtrally, eine Zoorally und ein Sportfest in Kirchheim veranstaltet. Dieses Jahr sollte es ein großes sportliches Event sein. Zunächst trafen sich alle Teilnehmer in der Schulsporthalle, wo es eine Begrüßung und erste Einweisungen gab.   In sprachlich gemischten Gruppen zu acht  mussten die Teilnehmer/innen verschiedene Aktivitäten absolvieren. Als erstes galt es einen Motorik – und Koordinationszirkel mit vier Stationen zu absolvieren. Über Bänke rutschen, Bälle weitergeben, Rollbrettstaffel und Gleichgewichtskämpfe standen hier auf dem Programm.  An den anderen Stationen musste ein Quizz ausgefüllt werden, ein Orientierungslauf durch den Schlosspark möglichst schnell durchrannt oder bei den Highlandern Steine weitgeschleudert, Hufeisen um eine Stange geworfen und im Tauziehen ein Gegenteam besiegt werden.   Zwischendrin konnten sich alle Sportler in der Kantine der Schule bei Gemüsemaultaschen und Rindswurst  sättigen, um dann ihre letzen Wettbewerbe zu durchlaufen. Um 14h war dann alles vorbei. Müde und geschafft  fanden sich  die Gruppen wieder in der Turnhalle ein. Dort wurden sie vom Bürgermeister aus Angelbachtal, dem Hauptorganisator dieses Tages Klaus Bähr und von einigen anderen Persönlichkeiten, darunter unser Sportkreisvorsitzende Gerhard Schäfer mit lobenden Worten überhäuft, bis es dann zur Siegerehrung kam. Für jede einzelne Disziplin wurde ein erster Platz gekürt und zum Schluss die drei ersten Sieger des Gesamtwettbewerbs ausgerufen. Bei diesen Platzierungen durften unsere TSGler und ihre Partner gleich zweimal eine Medaille in Empfang nehmen. Müde und erschöpft fuhren wir wieder nach Hause. Dieses Sportfest war grandios und hat allen viel Spaß gemacht. Vielen Dank an die Veranstalter, die sich in monatelanger Arbeit diese  tollen Wettbewerbe ausgedacht haben. Ein besonderer Dank geht an Klaus Bähr, der sich monatelang mit der Organisation dieses grandiosen Tages beschäftigt hat. Der Tag war allerdings noch nicht zu Ende. Am Abend fuhren wir mit allen Austauschkindern zusammen mit den Dopsies (unsere jüngsten Basketballer) aus der TSG zum Spiel der MLP Academics, wo einige Spieler als Einlaufkinder dabei sein durften. Die anderen durften sich zumindest das sehr spannende Spiel mit anschauen. Auch die Offiziellen Bernard Kajdan und Jacqueline Brunel, sowie die beiden Begleiterinnen aus Bellerive Nathalie und Nathalie (ja, sie heißen wirklich beide Nathalie und haben es uns damit sehr einfach gemacht) waren dabei und konnten vor wahnsinnig lauter Kulisse das Spiel verfolgen. Am Sonntag konnten wir ein wenig ausruhen. Morgens gab es erst noch ein kleines Weißwurstfrühstück für alle Betreuer und Offiziellen bei Petra Stadler (großes „Danke schön“) bevor wir uns zu einem Abschiedsfest mit allen teilnehmenden Familien bei Familie Krieger im Garten zusammenfanden. Dort war die Stimmung phantastisch. Die Familien hatten ein wunderbares Buffet aufgebaut, mit allem, was das Herz begehrt. Der Grill war angeworfen und die Getränke gekühlt. Die Kinder suchten Brennholz zusammen, mit dem ein großes Lagerfeuer entfacht wurde, an dem abends Stockbrot gegrillt werden konnte. Alle Anwesenden genossen den schönen Garten, den Blick und das tolle Essen und Trinken. Zum Abschluss verlasen die französischen Gäste ein selbstverfasstes und übersetztes Danke schön vor. Mit viel Herzlichkeit drückten sie aus, dass sie sich rundum wohl gefühlt haben und schon auf das nächste Jahr freuen. Fast bis Mitternacht saßen wir am Lagerfeuer und schauten auf den Neckar und die gegenüberliegende Seite. Auch hier ein riesiges „Danke schön an Familie Krieger , für die Einladung und an alle Familien für das tolle Buffet. Es war ein rundum gelungenes und wunderschönes Abschiedsfest. Am Montagmorgen mussten wir dann sehr früh raus. Bereits um 7h fuhr der Bus in Schlierbach am Sportplatz ab und wir mussten Abschied nehmen. Mit ein klein wenig traurigem Herzen fuhren unsere Kids in die Schule und wir Verantwortlichen trauerten eine kurze Weile. Aber über den 1. November fahren wir Erwachsenen ja schon wieder nach Vichy, um den Austausch für das nächste Jahr vorzubereiten. Eine schöne Aussicht. Ich möchte mich zunächst bei allen teilnehmenden Familien, besonders aber bei deren Kindern bedanken. So ein Austausch bedeutet, dass man eine Woche lang Verantwortung und Verpflichtung übernimmt und seine eigenen Interessen hinten anstellen muss. Das gilt sowohl für die Kinder, als auch für die Erwachsenen, die manchmal erst später zur Arbeit fahren konnten oder sich sogar ganze Tage frei gehalten haben. Danke für die tolle Mitarbeit und das  gute Essen, dass Ihr immer aufgebaut habt. Ein ganz großer Dank gehört Michael, Regina und Lukas, die an den einzelnen Tagen das Programm durchgezogen haben. Sowohl morgens nur mit den Franzosen, nachmittags mit allen Kids und abends noch mit den Betreuerinnen. Das ist ganz schön anstrengend, besonders, weil alles in französischer Sprache abläuft. Je nach Kenntnissen sind da Gehirn Hände und Füße gefragt. Abends ist man dann ganz schön platt.  Ein weiteres „Danke schön“ richte ich an Petra Stadler, die mir als rechte Hand bei der Korrespondenz mit den Organisatoren auf städtischer und Vereinsseite in Vichy zur Seite steht, die aber auch im Hintergrund im Verein organisiert und somit zu dem guten Gelingen beigetragen hat. Es ist schön, solch ein Team zu haben, denn das entspannt ein wenig, da die Arbeit auf mehrere Schultern verlagert ist. Vielen Dank an Euch alle. Ich hoffe, dass wir alle im nächsten Jahr wieder dabei sein werden.